Vom ersten Konzept ein Freilichtmuseum zu schaffen bis zu seiner Eröffnung vergingen 23 Jahre, damit ist es das am längsten entstehende Objekt im Schlesischen Park. Die Geschichte des „Oberschlesischen Ethnografischen Parks in Chorzów“ – so der volle und offizielle Name – ist älter als die des Schlesischen Parks. Sie beginnt an einem nicht weit entfernten Ort im Kościuszki-Park in Katowice. Dorthin wurden die Holzkirche (von 1510) aus Syrynia sowie der Speicher (von 1688) von einem Gehöft in Gołkowice umgesetzt. Die historischen Gebäude sollten der Keim für das schlesische Freilichtmuseum sein. Sein Initiator war Dr. Tadeusz Dobrowolski, der damalige Denkmalkonservator der Woiwodschaft und zugleich der Direktor des Schlesischen Museums in Katowice. Das Freilichtmuseum eröffnete feierlich am 5. Mai 1975; 33 Objekte der ländlichen Architektur waren für die Besucher zugänglich.
Heutzutage können auf dem 22 ha großen Areal mehr als 70 Objekte besichtigt werden. Die historischen Ausstellungsobjekte repräsentiert die Kultur der fünf Subregionen Oberschlesiens: des Bergvorlandes, des Pszczyna-Rybnik-Gebietes sowie der Industrieräume Beskiden, Lubliniec und Zagłębie. Der ethnografische Park ist eine der Sehenswürdigkeiten entlang des „Wegs der Holzarchitektur“.
Zum Bestand des „Oberschlesischen Ethnografischen Parks in Chorzów“ zählen viele bedeutende Objekte, u. a. Gehöfte sowie die Windmühle aus Grzawa, die letzte Konstruktion dieser Art in Schlesien. Des Weiteren können hier die Kirche St. Josef der Arbeiter aus dem 18. Jh., ein Speichergebäude aus der Gegend um Warszowice aus der gleichen Epoche sowie eine Hirtenhütte aus Brenna mit ringsherum weidenden Schafen besichtigt werden. Die umfangreiche Ausstellung des Freilichtmuseums bewirkt, dass der Besucher die sich durchdringenden industriellen und ländlichen Aspekte wahrnimmt, die so charakteristisch sind für Schlesien.